30. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommern

Am 11. und 12. Mai 2020 sollte der 30. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommerns im Stadtarchiv Neubrandenburg stattfinden. Auf Grund der "Corona-Virus-Pandemie", entsprechender Risikobewertungen und neu erlassener Verwaltungsvorschriften muss diese Veranstaltung des Landesverbandes leider abgesagt werden.

Der Landesvorstand bedauert sehr, dass diese Entscheidung zur Absage so getroffen werden musste. Ein großes Dankeschön geht an alle Beteiligten, die sich im Vorfeld für diesen Landesarchivtag engagiert haben!

29. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommern 2019

Am 18. und 19. Juni 2019 fand der 29. Landesarchivtag unter dem Motto „Umgang mit der DDR-Überlieferung“ im Zeughaus der Hansestadt Wismar statt, an dem 80 Archivarinnen und Archivare aus Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus teilnahmen.

Der Landesarchivtag wurde mit Grußworten der Landrätin des Landkreises Nordwestmecklenburg, Kerstin Weiss und des stellvertretenden Bürgermeisters der Hansestadt Wismar, Stephan Berkhan eröffnet. Im traditionell lokalhistorischen Teil nahm Dr. Nils Jörn als Leiter des Stadtarchivs die anwesenden Archivarinnen und Archivare anschließend mit auf eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte und wagte einen Ausblick auf das 800-jährige Jubiläum der Hansestadt Wismar in zehn Jahren. Prof. Dr. Hiram Kümper von der Universität Mannheim sprach zum Wendischen Inventar als Schlüssel zur Erforschung der späten Hansezeit.

Nach diesen zwei spannenden Vorträgen wurde es interaktiv. Die Teilnehmer*innen gingen gemeinsam vom Zeughaus in das Stadtarchiv der Hansestadt Wismar und besichtigten abwechselnd die Magazine. Angesichts der herrschenden Temperaturen von 35 Grad eine willkommene Abwechslung. Es gab Stationen zu den ältesten Quellen der Stadt, zum Bereich des Sammlungsgutes und zum Bereich DDR-Archivgut und dessen konservatorischen Problemen, zur Digitalisierung und dem Projekt „Transkribus“. Jede einzelne Station für sich hielt spannende Informationen bereit.

Im Anschluss folgten Führungen durch das Landesfilmarchiv durch den zuständigen Archivar Karl-Heinz Steinbruch. Ein besonderes Highlight waren dabei mit Sicherheit die Filmvorführungen zum Thema „Wismar im Spiegel der Zeit“. Zum gemeinsamen Ausklang des ersten Tages gab es kühlende Getränke, leckeres Essen und angeregte Gespräche im Garten des Landesfilmzentrums.

Der zweite Tag begann traditionell mit der Mitgliederversammlung des Landesverbandes M-V im VdA. Schwerpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung waren die turnusgemäßen Vorstandswahlen. Der neue Vorstand setzt sich aus Tobias Sofka (Archiv des Landkreises Rostock), Bettina Kleinschmidt (Universitätsarchiv Rostock), Kathleen Jandausch (Landesarchiv M-V) und Kevin Nehls (Kreisarchiv Nordwestmecklenburg) zusammen.

Die Fachvorträge eröffnete Dr. Matthias Manke mit einem Beitrag zur Überlieferung des NS-Archivs des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Landeshauptarchiv Schwerin, eine personenbezogene Sammlung, deren Forschungspotential bisher kaum bekannt war. Claudia Retemeyer vom Stasi-Unterlagen-Archiv Schwerin ging allgemein auf die Überlieferung des Ministeriums für Staatssicherheit am Beispiel des Bezirks Schwerin ein, ihre Erschließung und Nutzung. Die Vorträge haben deutlich gezeigt, dass sich beide Archive hier sehr gut ergänzen.

Nach einer ausgiebigen Pause, die für den gemeinsamen Austausch untereinander oder mit den Archivausstellern genutzt wurde, ging es mit zwei Vorträgen zum Thema Bestandserhaltung weiter. Henrik Otto vom Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt gab einen Überblick über die konservatorischen Schwierigkeiten der DDR-Überlieferung am Beispiel der Papierqualität. Volker Janke vom Freilichtmuseum für Volkskunde in Schwerin-Mueß sprach anschließend über Schwerpunkte der Bestandserhaltung, Erschließung und Nutzung des Fotoarchivs der Schweriner Volkszeitung.

Nach der Mittagspause referierte Tobias Sofka vom Archiv des Landkreises Rostock zur „Überlieferung der Beschlüsse des Jugendhilfeausschusses des Rates des Kreises Güstrow“. Abgeschlossen wurden die Fachvorträge durch Kevin Nehls vom Kreisarchiv Nordwestmecklenburg, der über die Erarbeitung und Nutzung von Erschließungs- und Verzeichnungsrichtlinien am Beispiel des Kreisarchivs Nordwestmecklenburg sprach.

Zum Abschluss des Landesarchivtages folgte traditionell die Aktuelle Stunde. Allen anwesenden Archivarinnen und Archivaren wurde die Möglichkeit gegeben, aktuelle Themen anzusprechen. Kevin Nehls nutzte die Möglichkeit, um für die Mitgliedschaft im VdA zu werben und um über die Archivlandschaft des VdA zu berichten. Zudem informierte Jan Oestreich über die Gründung des Müther-Archivs an der Hochschule Wismar, das den beruflichen Nachlass des Architekten Ulrich Müther verwahrt und sich perspektivisch zu einem Archiv der Baukunst und Architektur der DDR entwickeln soll.

28. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommern 2018

Am 11. April 2018 fand der 28. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommern in der Hansestadt Stralsund unter dem Motto Archivbauten – Aktuelle Normen und Trends statt. Insgesamt folgten 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Einladung in den Löwenschen Saal des Rathauses der Hansestadt Stralsund.

Der Landesarchivtag wurde durch den gastgebenden Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund, Dr. Badrow, sowie die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Frau Drescher, eröffnet. In den Grußworten wurde vor allem die umfassende Bedeutung der Archive für die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns betont. Frau Drescher dankte den Archivarinnen und Archivaren für die Unterstützung zur Aufarbeitung der Lebensbiographien von Opfern der SED-Diktatur.

Als Rahmenthema behandelte der Landesarchivtag Archivbauten und deren fachliche Anforderungen als Grundvoraussetzung für die dauerhafte Sicherung der Archivbestände. Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Glauert vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv über Normen und aktuelle Trends rund um Archivbauten. Anschließend informierte Dr. Wiese über den aktuellen Stand des Werkstatt- und Depotneubaus der Abt. Landesarchiv im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern. Nach einer kurzen Pause, die traditionell für den fachlichen Austausch genutzt wird, stellten Petra Kottke (AG Kottke & Arndt) den Umbau des Johannisklosters zum neuen Sitz des Stadtarchivs Stralsund, sowie Kathrin von Einsiedel (Architekten- und Ingenieur Union Stralsund) das neue Zentraldepot der Hansestadt Stralsund vor. Abgerundet wurde der sehr praxisorientierte Tag durch eine geführte Besichtigung des Stralsunder Zentraldepots.

27. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommern 2017 in Grabow

Am 13. und 14. Juni 2017 führte der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern im VdA seinen 27. Landesarchivtag durch. Die diesjährige Tagung stand unter dem Motto: „Weiter Raum auf ganzer Fläche: Karten und Pläne im Archiv“. Der Einladung nach Grabow waren insgesamt 74 Kolleginnen und Kollegen gefolgt. Der Landesarchivtag wurde durch Stefan Sternberg, Bürgermeister der Stadt Grabow, eröffnet. In seinem Grußwort betonte er die Bedeutung des Stadtarchivs für die Schaffung einer städtischen Identität. Anschließend gab Hannelore Huth, Leiterin des Heimatmuseums Grabow einen Überblick über die bewegte Geschichte des Tagungsortes. Der regionalgeschichtliche Teil der Tagung wurde durch einen Bericht über die Ausgrabungen am Grabower Markt und Kirchenplatz von Rolf Schulze (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege) abgerundet. Dr. Martin Schoebel (Leiter des Landesarchivs Mecklenburg-Vorpommern) begann den archivfachlichen Teil der Tagung mit Ausführungen zu den aus seiner Sicht notwendigen Änderungen bei der Neufassung des Landesarchivgesetzes Mecklenburg-Vorpommerns. Hierbei ging er auf die Chancen und Hürden der gesetzlichen Neuerungen im Vergleich zu Gesetzgebungsverfahren in anderen Bundesländern ein. Der Vortrag war von vielen mit Spannung erwartet worden, da sich die Neufassung des Gesetzes auf die Archivarbeit im gesamten Bundesland auswirkt. Zum Abschluss des ersten Tages referierte Hans-Jürgen Höötmann vom LWL-Archivamt für Westfalen über die Tourismusüberlieferung als Dokumentationsziel für die kommunalen Archive (weiterführende Informationen zur Tourismusüberlieferung als Dokumentationsziel in Band 32 der Reihe „Texte und Untersuchungen zur Archivpflege“ (Münster 2016) S. 94 ff ). Gerade für das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern eine herausfordernde Aufgabe. Der zweite Tag widmete sich ausgiebig dem Leitthema. Dr. Gerald Kreucher vom Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, führte in die Kartentypologie und deren Erschließung ein (weiterführende Informationen zum Thema unter diesem Link), Mirko Klisch vom Landesamt für innere Verwaltung präsentierte die Bereitstellung amtlicher Geoinformationen aus Mecklenburg-Vorpommern im Wandel. Dabei ging letzterer insbesondere auf die Herausforderungen der digitalen Geodatendienste ein und stellte zudem deren umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten vor. Im Anschluss an seine Ausführungen entwickelte sich eine kurze Diskussion über die Verantwortung der Archive bei der Archivierung von Geoinformationen. Im folgenden Block richtete sich der Blick auf die Überlieferung von Bauakten. Anna Philine Schöpper vom Kreisarchiv Osnabrück im Niedersächsischen Landesarchiv, Standort Osnabrück, sprach über die Bewertung der Bauamtsüberlieferung nach 1945 beim Landkreis Osnabrück. Hierbei wurden auch verschiedene Auffassungen über die Evidenz und den Informationswert von Bauakten diskutiert. Über die Zusammenarbeit zwischen Archivaren und Denkmalpflegern gab Jörg Moll aus dem Stadtarchiv Schwerin anschließend einen Erfahrungsbericht. Beendet wurde der Landesarchivtag im Anschluss durch Ausführungen von Anja Grubitzsch von der Preservation Academy zu Möglichkeiten der Restaurierung großformatiger Archivalien sowie durch einen praktischen Einblick zum Umgang mit Bauplänen im Landeskirchlichen Archiv Schwerin von Annedore Schulz. In der „Aktuellen Stunde“ gab Dr. Kathleen Jandausch Hinweise zum Sonderförderprogramm „Sicherung von schriftlichen und audiovisuellen Kulturgütern in Mecklenburg-Vorpommern“, durch das Archive, Bibliotheken und andere Kultureinrichtungen zusätzliche Fördermittel für Konservierungs-, Restaurierungs- oder Digitalisierungsmaßnahmen vom Land erhalten können. Daraufhin stellte Kevin Nehls kurz den Verband Deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. vor. Positiv wurde von den Mitgliedern des Landesverbandes die Anwesenheit des Bundesverbandsvorsitzenden Ralf Jacob am zweiten Tag aufgenommen. Er beteiligte sich während der Mitgliederversammlung mit einem eigenen Redebeitrag an der Diskussion um die künftige Arbeit des Landesverbandes und deren Finanzierung.

Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand

Von der Mitgliederversammlung wurde ein neuer Landesvorstand gewählt. Der bisherige Vorsitzende Dr. Bernd Kasten (Stadtarchiv Schwerin) und die Finanzreferentin Frau Kirsten Schäffner (Landesarchiv Greifswald) schieden auf eigenen Wunsch ebenso aus dem Vorstand aus wie die langjährigen Mitglieder Dr. Karsten Schröder (Stadtarchiv Rostock) und Eleonore Wolf (Stadtarchiv Neubrandenburg). Zum neuen Vorsitzenden wurde Tobias Sofka vom Archiv des Landkreises Rostock gewählt, zur neuen Finanzreferentin Bettina Kleinschmidt vom Universitätsarchiv Rostock. Des Weiteren gehören dem neuen Vorstand Dr. Kathleen Jandausch vom Landeshauptarchiv Schwerin, Kevin Nehls vom Kreisarchiv Nordwestmecklenburg und Dr. Dirk Schleinert vom Stadtarchiv Stralsund an. Der neue Vorstand bedankt sich ausdrücklich bei den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für die über Jahre geleistete Arbeit.