Die seit 1959 bestehende Fachgruppe Archivare an Medienarchiven (früher Presse-, Rundfunk- und Filmarchivare) im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. ist die Fachvertretung und die berufsständische Organisation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den deutschen Medienarchiven staatlicher und öffentlicher Einrichtungen, der Rundfunkanstalten, Verlage und Unternehmen sowie privater Träger. Die in der Fachgruppe 7 organisierten Archivare, Dokumentare und Informationsspezialisten kommen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, so also auch aus Österreich und der Schweiz. Ihre Interessen werden durch drei Delegierte im VdA Gesamtvorstand vertreten.

Zentrale Aufgaben der in den Medienarchiven Tätigen sind die Informationsaufbereitung und -vermittlung für ihre Unternehmen und die dort arbeitende Klientel. Außerdem  haben die Archive die Übernahme, Dokumentation, Sicherung und Erschließung der medienspezifischen Überlieferung und deren Bereitstellung für alle Formen der Nutzung wahrzunehmen. Eine Kernaufgabe ist vor allem die Bewahrung und Erhaltung der audiovisuellen Überlieferung ihrer Provenienz und deren Bereitstellung für alle Formen der Verwertung und Auswertung; damit aber ist den Medienarchiven eine zentrale kulturpolitische Verpflichtung bei der Sicherung und Zugänglichmachung des so genannten kulturellen Erbes der modernen Massenmedien übertragen.

Zu der berufsständischen Interessenvertretung der Medienarchivare gehören die intensive Beschäftigung mit inhaltlichen Schwerpunkten der beruflichen Arbeit, die Anpassung der Berufsbilder an die fachlichen Entwicklungen und, damit verbunden, eine Einflussnahme auf berufsspezifische Aus- und Fortbildung. Dies gilt insbesondere hinsichtlich einer Erweiterung der fachspezifischen Aufgaben auf neue berufliche Herausforderungen vornehmlich bei den sich neu entwickelnden Speicher- und Kommunikationsmedien. Hinzu kommt die Vertretung des Berufsstandes im gesellschaftlichen und politischen Raum.
Die sich zurzeit im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Registratur- und Kommunikationsmittel sowie deren Distribution und Nutzung vollziehenden Entwicklungen stellen den gesamten archivischen Berufsstand sowie darüber hinaus alle ABD-Bereiche vor neue Probleme auf allen Gebieten, von der Verwertung bis zur Sicherung und Verfügbarmachung der Bestände. Diese Herausforderungen lassen sich nur in Kooperation mit den für die Informations- und Kulturgutsicherung zuständigen Institutionen und Verbänden bewältigen. Die Medienarchivare arbeiten deshalb mit Einrichtungen im ABD-Umfeld zusammen. Dies tun sie vor allem mit dem „Verein für Medieninformation und Dokumentation (VFM)“. Dieser ursprünglich als Verein Fortbildung Medienarchivare und –dokumentare von Mitgliedern der Fachgruppe gegründete Organisation dient auch heute noch mit einem breit gefächerten Seminarangebot der beruflichen Professionalisierung, ist aber seit 2009 auch organisatorischer Träger der so genannten Frühjahrstagungen der Medienarchivare und -dokumentare, Veranstaltungen, die der VFM nunmehr in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe 7 durchführt.

Zusätzlich zu den Frühjahrstagungen beteiligt sich die Fachgruppe 7 an der inhaltlichen Gestaltung des Deutschen Archivtags, inklusive eigener Fachgruppenveranstaltungen bei diesem Kongress, und pflegt fachliche Kontakte mit ABD-Fachverbänden sowie mit öffentlichen Institutionen und Wissenschaftseinrichtungen.