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25. Oktober 2022
zusammengestellt von Undine Beier, Torsten Musial, Susanne Paulukat
Premiere des ersten Tonfilms, der vom Bundesarchiv mit Mitteln des Förderprogramm Filmerbe digitalisiert wurde
Am 26. Oktober 2022 um 19 Uhr läuft im Kino Arsenal in Berlin der erste vom Bundesarchiv mit Mittel des Förderprogramm Filmerbe digitalisierte und restaurierte Tonfilm „Strafsache van Geldern“ aus dem Jahr 1932. Es handelt sich um den letzten abendfüllenden Spielfilm mit Ellen Richter überhaupt, bevor sie aus Deutschland geflüchtet ist. Ernst Busch hat einen seiner wenigen Filmauftritte, in denen er auch zu sehen und nicht nur zu hören ist:
Initiative zum Tag des Audiovisuellen Erbes am 27. Oktober 2022
Am 27. Oktober ist Welttag des Audiovisuellen Erbes. Er wurde von der UNESCO erstmals 2005 zum 25. Jahrestag ihrer „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“ ausgerufen. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Bundesrepublik hatte sich die UNESCO-Empfehlung seinerzeit für seine Programmarchive zu eigen gemacht.
Bereits vor zwei Jahren öffnete die ARD am 27. Oktober ihre Fernseharchive und präsentiert deren Archivinhalte seitdem online in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/retro.
In diesem Jahr folgt nun zum Tag des Audiovisuellen Erbes die Öffnung der Audioarchive von Deutschlandradio und den Landesrundfunkanstalten der ARD. Am 27. Oktober 2022 wird in der ARD Audiothek (https://www.ardaudiothek.de) die Rubrik „Retro“ starten.
Gemeinsam mit dem Deutschen Rundfunkarchiv, zu dessen Beständen auch die Rundfunkarchive der DDR gehören, veröffentlichen Deutschlandradio und die Landesrundfunkanstalten der ARD zunächst rund 1000 Archivbeiträge aus den 1940er bis 1960er Jahren. Damit steht ab 27. Oktober 2022 ein stetig wachsendes Archiv an Hörerlebnissen der deutschen Zeitgeschichte online zur Verfügung. Allerdings – veröffentlicht werden hier Teile von Produktionsarchiven, die ursprünglich für eine redaktionelle Wiederverwertung konzipiert wurden. Daher warten deren Inhalte mitunter nicht nur mit abrupten Schnitten oder Tonbandrauschen auf, sondern auch mit Sprach- und Denkmustern ihrer Entstehungszeit. Es lohnt sich also und ist mitunter unumgänglich, über das Hörerlebnis hinaus einen Blick auf den Kontext der Archivinhalte und ihrer Zugänglichmachung im Rahmen der Archivöffnung zu werfen.
Tagung der IASA-Ländergruppe Deutschland/Schweiz am 11. und 12. November 2022
Die IASA-Jahrestagung 2022 ist als hybride Veranstaltung geplant. Sie findet am 11. und 12. November 2022 online und auch wieder vor Ort im Zentrum für Populäre Musik und Kultur (ZPKM) in Freiburg i. Br. statt. Im Mittelpunkt der Tagung stehen in diesem Jahr Ethnologische Sammlungen und ihre Herausforderungen. Das Programm finden Sie auf unter: https://iasa-online.de/iasa_tagung.html
Anmelden können Sie sich bis zum 7. November 2022 über: https://pretix.eu/iasa/2022
XIX. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes cinefest
Cinegraph Hamburg veranstaltet gemeinsam mit dem Bundesarchiv vom 11. bis zum 20. November 2022 das jährliche cinefest - Internationales Festival des deutschen Film-Erbes. Die diesjährige Ausgabe mit dem Titel „Gekurbelt, Entfesselt, Bunt, Digital. Kameratechnik und Filmkunst in der deutschen Kinematografie“ ist den Kameraleuten gewidmet. Es kommen zahlreiche Filmwerke zur Aufführung, die selten oder gar nicht in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Während des Festivals wird vom 17. bis 19. November 2022 auch der 35. Filmhistorische Kongress zum gleichen Thema abgehalten: https://cinefest.de
- Memoriav Kolloquium am 17. November 2022
Das nächste Memoriav Kolloquium findet am 17. November 2022 in der Universität Bern und online statt und ist der Erhaltung von audiovisuellen Oral-History-Dokumenten gewidmet. Die Befragung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ist beliebte Möglichkeit, um Überlieferungslücken zu schließen und um Geschichte lebendig und emotional sicht- und hörbar zu machen. In den letzten Jahren hat die Oral History breite Anwendungsfelder gefunden. Angesichts dieser Beliebtheit befasst sich das nächste Memoriavkolloquium mit der Frage, wie diese Dokumente für spätere Nutzungen erhalten und zugänglich gemacht werden können. Projekte und Konzepte aus den unterschiedlichsten Bereichen (Wissenschaft, Gedächtnisinstitutionen, private Initiativen etc.) werden in Referaten und Gesprächen vorgestellt und ihre Nachhaltigkeitsstrategien thematisiert: https://memoriav.ch/de/cmk2022
23. Juni 2022
zusammengestellt von Undine Beier, Torsten Musial, Susanne Paulukat, Annika Souhr-Könighaus
- Handreichung zur Digitalisierung von AV-Material veröffentlicht
Das Digitale Archiv NRW (DA NRW) sichert digitale und digitalisierte Informationen und versucht, ihre Lesbarkeit und Interpretierbarkeit zu erhalten. In der kürzlich veröffentlichten Handreichung des DA NRW AV-Medien Workshops werden die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Digitalisierung von Film- und Audiomaterial beschrieben, unter besonderer Beachtung der durch ihre Obsoleszenz besonders gefährdeten Altformate: https://www.danrw.de/service/veroeffentlichungen.
- Netzwerk Cellulosenitrat gegründet
Vor kurzem hat sich das neue Netzwerk Cellulosenitrat gegründet und ist bereits mit einer Website online: https://netzwerk-cn.de. Das Netzwerk CN ist eine Interessengruppe, die sich mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit fotografischen und kinematografischen Materialien auf Cellulosenitrat-Basis beschäftigt.
Das Netzwerk will eine fundierte und zugängliche Wissensbasis schaffen, um Handlungssicherheit im Umgang mit diesem Material zu gewährleisten. Darüber hinaus will es sich den rechtlichen Unklarheiten widmen und dafür einsetzen, die Rechtssituation nachvollziehbar und praxisorientiert zu gestalten.
- Behandlung und Lagerung von Audio- und Videoträgern
Seit einiger Zeit ist die Empfehlung des Technischen Komitees der IASA (Internationale Vereinigung der Schall-und audiovisuellen Archive) zur Behandlung und Lagerung von Audio- und Videoträgern Webedition online: https://www.iasa-web.org/book/export/html/5864.
- Bulletin Memoriav
Immer wieder eine gute Adresse für Informationen zum Erhalt des audiovisuellen Kulturerbes ist der Schweizer Verein Memoriav, der zahlreiche Empfehlungen und Handreichungen entwickelt hat und diese auf seiner Internetseite zur Verfügung stellt. Daneben fördert Memoriav mit Weiterbildungen und Veranstaltungen Memoriav das audiovisuelle Fachwissen in der Schweiz: https://memoriav.ch.
Die jüngste Ausgabe des jährlich erscheinenden „Bulletin Memoriav“ befasst sich mit Memobase, dem Portal zum ausivisuellen Erbe der Schweiz.Die Publikation kann als PDF hier herunter geladen werden: https://memoriav.ch/de/publikationen/#bulletins