Newsletter "Aktuell notiert"

23. Oktober 2023

zusammengestellt von Undine Beier, Alexander Fleischmann, Torsten Musial,

  • 90. Deutsche Archivtag in Bielefeld vom 26.–28.9.2023

https://www.vda.archiv.net/archivtag/deutscher-archivtag-2023.html

Rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen nach der pandemiebedingten Pause erstmalig wieder zusammen und tauschten sich zum Thema „Miteinander arbeiten miteinander reden -Kommunikation rund um das Archiv“ aus. Am 28.9.2023 stand das gemeinsame Fachforum der FG 7 mit den Kollegen und Kolleginnen der FG 8 (Hochschularchive sowie wissenschaftlicher Institutionen) auf der Tagesordnung. Die Veranstaltung war mit rund 80 Interessierten sehr gut gefüllt, wenngleich festzustellen bleibt, dass Vertreter der FG 7 in einer äußerst geringen Zahl anwesend waren.

Drei Vorträge wurden geboten, deren Themen und Inhalte eine rege Diskussion hervorbrachten. Entscheidend waren dabei auch die Hinweise auf verschiedene Online-gestellte Bestände die vernetzt werden könnten, um die Datenbank der GND anzureichern. Bild- und Filmbestände mit ihren crossover Inhalten sind auf die Anbietung aus allen historischen und gesellschaftlichen Themenkreisen angewiesen.

  • Miteinander vernetzen: Normdaten zu Filmwerken in der GND als Brücke. Dr. Anna Bohn (Zentral- und Landesbibliothek, Berlin) und Daniela Tamm (Bundesarchiv, Abt. Filmarchiv, Berlin)
  • Patricia Peter (Deutschlandradio, Berlin): Die Digitalisierung der Fotobestände von RIAS & Deutschlandradio: Projekt & Nutzung. Wie bereitet man einen über 70 Jahre alten Fotobestand für eine Digitalisierung auf? Umsetzung des Digitalisierungsprojekts und Ausspielwege der Digitalisate in Digitalangeboten des Deutschlandradios. Exklusive Einblicke in den Fotonegativbestand des RIAS (bis 1994) und Deutschlandradio (ab 1994).
  • Verena Mack (Stuttgart) und Dr. Patrick Leiske (Stuttgart): Archiv.Gut.Normieren<http://Archiv.Gut.Normieren>: Das Projekt GND4C am Landesarchiv Baden-Württemberg

Alle Archive können sich über die IG Archive oder über die AG AV-Ressourcen (https://wiki.dnb.de/display/STAC/AG+Audiovisuelle+Ressourcen) für die Weiterentwicklung der GND und des kontrollierten Vokabulars einbringen. Die nächsten Webkonferenzen hierzu finden am 6. und 24. November 2023 statt. https://wiki.dnb.de/display/STAC/IG+Archiv

Um sich weiter kennenzulernen und aktuelle Themen zu besprechen, wird der Vorstand der FG 7 ein Fachforum unabhängig vom Deutschen Archivtag im Frühjahr 2024 im Bundesarchiv am Standort Berlin-Lichterfelde anbieten. Sobald der genaue Termin feststeht, werden wir darüber und das Thema informieren.

  • Ausblick Deutscher Archivtag 2024

Auf dem nächsten Archivtag wird auch das Thema der Archivierung audiovisueller Unterlagen in einem der fünf Plenarteile im Mittelpunkt stehen. Als Mitglied des Programmausschusses zeichnet hierfür Undine Beier verantwortlich.

  • Konferenz „Zugang gestalten“

https://zugang-gestalten.org/

Vom 4. bis 6.10.2023 fand in Münster die diesjährige Konferenz „Zugang gestalten“ statt. Es handelt sich dabei um eine Konferenzreihe, die seit 2011 jährlich durchgeführt wird. Das zentrale Thema in diesem Jahr lautete „Hindernisse überwinden“. Was steht der Digitalisierung des kulturellen Erbes und der Zugänglichkeit im Weg? Diese Fragen wurden nicht nur grundsätzlich erläutert, sondern lösungsorientiert nach Wegen gesucht, um Hindernisse zu überwinden.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen des kulturellen Erbes, insbesondere im Urheberrecht wurden in den letzten Jahren durch zahlreiche Reformen verbessert. Insbesondere die 2021 erweiterte Möglichkeit der Online-Stellung nicht verfügbarer Werke kann eine Basis für eine weitreichende Zugänglichmachung von Beständen sein. Darauf zielte auch der Workshop des Bundesarchivs „Öffnung ohne Angst: Über den Paradigmenwechsel in der Zugänglichmachung von Filmwerken im Bundesarchiv“ ab, der von Petra Rauschenbach und Dr. Heidi Heftberger geleitet wurde. Sie stellten u.a. die unternommenen Schritte der letzten 2 Jahre vor, um Filmwerke rechtssicher und einfacher für Nutzende zur Verfügung stellen zu können. Ein wichtiger Punkt der Onlinestrategie ist die Arbeit am Digitalen Lesesaal des Bundesarchivs. In diesem Onlineportal wird ab Beginn des Jahres 2024 der Filmbestand des Bundesarchivs recherchierbar und bereits in der 1. Ausbaustufe sollen so viele Filmdigitalisate als Ansichtsfiles wie möglich bereitgestellt werden. Seitens der Abteilung Filmarchiv wurden im EUIPO-Portal bereits über 5000 Filmwerke zur Rechteprüfung registriert. Die Referentinnen berichteten von den Herausforderungen und stellten dar, dass aus ihrer Sicht die EU-Richtlinie zu den vergriffenen Werken endlich den Durchbruch für Kultureinrichtungen bringt.

Die Veranstaltung fand eine sehr große Resonanz.

Die Konferenz endete mit einer Podiumsdiskussion, an der auch der Präsident des Bundesarchivs, Herr Prof. Dr. Hollmann teilnahm.

  • Tag des audiovisuellen Erbes am 27.10.2023

Bereich Recherche und Archive des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

In einer Online-Veranstaltung mit zwei Schwerpunktvorträgen erfahren Sie, welches die Herausforderungen bei der Öffnung des Radioarchivs fürs breite Publikum sind und wie das analoge Filmarchiv in die digitale Welt überführt wird. Im Anschluss an die Präsentationen haben Sie auch die Gelegenheit, Fragen an unsere Expertinnen und Experten zu stellen.

Einblick in die Projekte «Archivöffnung von Radiosendungen» und «Digitalisierung von 16mm-Filmen»

Anmeldung unter www.srf.ch/welttag <http://www.srf.ch/welttag

Sicherung von Teilen der ukrainischen Filmgeschichte im Bundesarchiv

Premiere haben im Zeughauskino die im Bundesarchiv restaurierten und digitalisierten Filme Provody na l’dine (I. Lazarčuk UA 1938) und Wolga, Wolga (Regie V. Tourjansky, D 1928/33)

https://www.dhm.de/zeughauskino/vorfuehrung/wolga-wolga-10671/

  • XX. Cinefest - Internationales Festival des deutschen Filmerbes 17.–26. November 2023 in Hamburg

Achtung! Musik… Zwischen Filmkomödie und Musical lautet das diesjährige Thema

Das Festival wird gemeinsam von Cinegraph Hamburg und dem Bundesarchiv veranstaltet. Das Forum und der filmhistorische Kongress vom 22.11. bis 25.11.2023 begleiten das Cinefest. Ausgewählte Filme werden auch gestreamt. Wie in jedem Jahr geht das Festival anschließend mit einem Teil des Filmprogramms auf die Reise nach Berlin, Wiesbaden, Prag, Wien und Zürich.

http://www.cinegraph.de/

  • 6. Berliner Archivtag am 22. November 2023

Am 22. November 2023 findet der 6. Berliner Landesarchivtag in der Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, statt. Das Rahmenthema der Konferenz lautet: „Archive als zeithistorische Akteure – Gesellschaftliche Verpflichtung oder Spielwiese?“

Archivisches Handeln wird traditionell vom Objektivitätsgedanken geleitet. Sei es bei der Erschließung, Bewertung oder Unterstützung der verschiedenen Nutzenden­gruppen: Archive sollen neutral sein. Auf der Tagung soll die Frage diskutiert werden, ob Archive in der  aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit tatsächlich eine neutrale Position aufrechterhalten können.

In einem weiteren Panel wird auf das visuelle Erbe Berlins in Form von Fotos geschaut und Fragen der Stadtbilddokumentation, der Sammlungsstrategien sowie der Erschließung, Benutzung und des Urheberrechts von Fotos thematisiert.

Tagungsprogramm und Anmeldeformular sind auf der Seite des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare zu finden:

https://www.vda.archiv.net/lv-berlin/berliner-landesarchivtage/6-berliner-landesarchivtag-2023.html

  • Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Archiven

Elena Williams studiert das Fach „Archiv“ an der Fachhochschule Potsdam und schreibt ihre Bachelorarbeit zum Thema „Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Archiven“. Die Arbeit soll eine Bestandsaufnahme der bereits existierenden Möglichkeiten des Einsatzes von KI in Archiven sowie des fachlichen Wissens zu diesem Thema sein. Dazu möchte sie Daten mithilfe einer anonymen Umfrage unter allen Archivarinnen und Archivaren erheben. Wer an der Umfrage teilnehmen möchte: https://survey.fh-potsdam.de/s/f14eedec/de.html

  • Hinweis

Abschließend noch ein allgemeiner Hinweis auf die immer sehr interessante Seite von memoriav https://memoriav.ch/de/bildung/

 

 

25. Oktober 2022

zusammengestellt von Undine Beier, Torsten Musial, Susanne Paulukat

  • Premiere des ersten Tonfilms, der vom Bundesarchiv mit Mitteln des Förderprogramm Filmerbe digitalisiert wurde

Am 26. Oktober 2022 um 19 Uhr läuft im Kino Arsenal in Berlin der erste vom Bundesarchiv mit Mittel des Förderprogramm Filmerbe  digitalisierte und restaurierte Tonfilm „Strafsache van Geldern“ aus dem Jahr 1932. Es handelt sich um den letzten abendfüllenden Spielfilm mit Ellen Richter überhaupt, bevor sie aus Deutschland geflüchtet ist. Ernst Busch hat einen seiner wenigen Filmauftritte, in denen er auch zu sehen und nicht nur zu hören ist:

https://www.arsenal-berlin.de/kino/filmreihe/ellen-richter-die-grosse-unbekannte-weimar-cinemas-action-queen

  • Initiative zum Tag des Audiovisuellen Erbes am 27. Oktober 2022

Am 27. Oktober ist Welttag des Audiovisuellen Erbes. Er wurde von der UNESCO erstmals 2005 zum 25. Jahrestag ihrer „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“ ausgerufen. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Bundesrepublik hatte sich die UNESCO-Empfehlung seinerzeit für seine Programmarchive zu eigen gemacht.

Bereits vor zwei Jahren öffnete die ARD am 27. Oktober ihre Fernseharchive und präsentiert deren Archivinhalte seitdem online in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/retro.

In diesem Jahr folgt nun zum Tag des Audiovisuellen Erbes die Öffnung der Audioarchive von Deutschlandradio und den Landesrundfunkanstalten der ARD. Am 27. Oktober 2022 wird in der ARD Audiothek (https://www.ardaudiothek.de) die Rubrik „Retro“ starten. 

Gemeinsam mit dem Deutschen Rundfunkarchiv, zu dessen Beständen auch die Rundfunkarchive der DDR gehören, veröffentlichen Deutschlandradio und die Landesrundfunkanstalten der ARD zunächst rund 1000 Archivbeiträge aus den 1940er bis 1960er Jahren. Damit steht ab 27. Oktober 2022 ein stetig wachsendes Archiv an Hörerlebnissen der deutschen Zeitgeschichte online zur Verfügung. Allerdings – veröffentlicht werden hier Teile von Produktionsarchiven, die ursprünglich für eine redaktionelle Wiederverwertung konzipiert wurden. Daher warten deren Inhalte mitunter nicht nur mit abrupten Schnitten oder Tonbandrauschen auf, sondern auch mit Sprach- und Denkmustern ihrer Entstehungszeit. Es lohnt sich also und ist mitunter unumgänglich, über das Hörerlebnis hinaus einen Blick auf den Kontext der Archivinhalte und ihrer Zugänglichmachung im Rahmen der Archivöffnung zu werfen.

  • Tagung der IASA-Ländergruppe Deutschland/Schweiz am 11. und 12. November 2022

Die IASA-Jahrestagung 2022 ist als hybride Veranstaltung geplant. Sie findet am 11. und 12. November 2022 online und auch wieder vor Ort im Zentrum für Populäre Musik und Kultur (ZPKM) in Freiburg i. Br. statt. Im Mittelpunkt der Tagung stehen in diesem Jahr Ethnologische Sammlungen und ihre Herausforderungen. Das Programm finden Sie auf unter: https://iasa-online.de/iasa_tagung.html

Anmelden können Sie sich bis zum 7. November 2022 über: https://pretix.eu/iasa/2022

  • XIX. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes cinefest

Cinegraph Hamburg veranstaltet gemeinsam mit dem Bundesarchiv vom 11. bis zum 20. November 2022 das jährliche cinefest - Internationales Festival des deutschen Film-Erbes. Die diesjährige Ausgabe mit dem Titel „Gekurbelt, Entfesselt, Bunt, Digital. Kameratechnik und Filmkunst in der deutschen Kinematografie“ ist den Kameraleuten gewidmet. Es kommen zahlreiche Filmwerke zur Aufführung, die selten oder gar nicht in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Während des Festivals wird vom 17. bis 19. November 2022 auch der 35. Filmhistorische Kongress zum gleichen Thema abgehalten: https://cinefest.de

  • Memoriav Kolloquium am 17. November 2022

Das nächste Memoriav Kolloquium findet am 17. November 2022 in der Universität Bern und online statt und ist der Erhaltung von audiovisuellen Oral-History-Dokumenten gewidmet. Die Befragung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ist beliebte Möglichkeit, um Überlieferungslücken zu schließen und um Geschichte lebendig und emotional sicht- und hörbar zu machen. In den letzten Jahren hat die Oral History breite Anwendungsfelder gefunden. Angesichts dieser Beliebtheit befasst sich das nächste Memoriavkolloquium mit der Frage, wie diese Dokumente für spätere Nutzungen erhalten und zugänglich gemacht werden können. Projekte und Konzepte aus den unterschiedlichsten Bereichen (Wissenschaft, Gedächtnisinstitutionen, private Initiativen etc.) werden in Referaten und Gesprächen vorgestellt und ihre Nachhaltigkeitsstrategien thematisiert: https://memoriav.ch/de/cmk2022

 

23. Juni 2022

zusammengestellt von Undine Beier, Torsten Musial, Susanne Paulukat, Annika Souhr-Könighaus

  • Handreichung zur Digitalisierung von AV-Material veröffentlicht

Das Digitale Archiv NRW (DA NRW) sichert digitale und digitalisierte Informationen und versucht, ihre Lesbarkeit und Interpretierbarkeit zu erhalten. In der kürzlich veröffentlichten Handreichung des DA NRW AV-Medien Workshops werden die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Digitalisierung von Film- und Audiomaterial beschrieben, unter besonderer Beachtung der durch ihre Obsoleszenz besonders gefährdeten Altformate: https://www.danrw.de/service/veroeffentlichungen.

  • Netzwerk Cellulosenitrat gegründet

Vor kurzem hat sich das neue Netzwerk Cellulosenitrat gegründet und ist bereits mit einer Website online: https://netzwerk-cn.de. Das Netzwerk CN ist eine Interessengruppe, die sich mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit fotografischen und kinematografischen Materialien auf Cellulosenitrat-Basis beschäftigt.

Das Netzwerk will eine fundierte und zugängliche Wissensbasis schaffen, um Handlungssicherheit im Umgang mit diesem Material zu gewährleisten. Darüber hinaus will es sich den rechtlichen Unklarheiten widmen und dafür einsetzen, die Rechtssituation nachvollziehbar und praxisorientiert zu gestalten.

  • Behandlung und Lagerung von Audio- und Videoträgern

Seit einiger Zeit ist die Empfehlung des Technischen Komitees der IASA (Internationale Vereinigung der Schall-und audiovisuellen Archive) zur Behandlung und Lagerung von Audio- und Videoträgern Webedition online: https://www.iasa-web.org/book/export/html/5864.

  • Bulletin Memoriav

Immer wieder eine gute Adresse für Informationen zum Erhalt des audiovisuellen Kulturerbes ist der Schweizer Verein Memoriav, der zahlreiche Empfehlungen und Handreichungen entwickelt hat und diese auf seiner Internetseite zur Verfügung stellt. Daneben fördert Memoriav mit Weiterbildungen und Veranstaltungen Memoriav das audiovisuelle Fachwissen in der Schweiz: https://memoriav.ch.

Die jüngste Ausgabe des jährlich erscheinenden „Bulletin Memoriav“ befasst sich mit Memobase, dem Portal zum ausivisuellen Erbe der Schweiz.Die Publikation kann als PDF hier herunter geladen werden: https://memoriav.ch/de/publikationen/#bulletins